Merlin Kasimir Pohl

Der Züricher Künstler Merlin Kasimir Pohl erlernte bereits in jungen Jahren das Handwerk der Malerei. Seitdem ließ es ihn nicht mehr los.

Viele Jahre der Praxis und Hingabe haben ihn auf eine höhere, theoretische Sphäre der Kunst gebracht; Pohl studierte Kunstgeschichte und Kunsttheorie in Zürich, Berlin und Wien. Die Frage nach dem Theoretischen und dem Praktischen ist in seinem Werk tief verwoben.

In seinen Arbeiten setzt er sich mit der Frage nach einer ästhetischen Positionierung der Kunst in seiner gegenwärtigen sozialen Realität auseinander. Das Medium der Malerei wird auf seine kunsthistorische Bedeutungsschwere reflexiv untersucht. Durch die Aufnahme und Verarbeitung von klassisch-malerischen Motiven und derer Dekontextualisierung wird eine ästhetische Leere generiert. Das Dogma einer höheren ideellen Wahrheit wird verweigert. So wird die Malerei zum Kult um den Kadaver ihrer selbst.

Das semantische Fleisch verrottet, doch verehrt wird sein ästhetischer Schatten. Es ist die heilige Zersetzung der westlichen Kultur. So findet ein künstlerisches Spiel mit einem traditionsträchtigen Medium statt, was stellvertretend auch als eine Auseinandersetzung von Kunst, Welt und Gegenwart zu verstehen ist.